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Sätze: Sprachliche Formen zum Ausdrücken von bestehenden oder nichtbestehenden Sachverhalten, von Bedingungen, Wünschen, Fragen oder Befehlen. Aussagesätze können wahr oder falsch sein, im Gegensatz zu anderen Formen von Sätzen oder einzeln stehenden Wörtern. Siehe auch Subsententiales, Wahrheit, Aussagen. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Ludwig Wittgenstein über Sätze – Lexikon der Argumente
Hintikka I 53 Einfacher Satz/Elementarsatz/Atomsatz/Wittgenstein/Tractatus/Hintikka: Ein Satz der Form "(Ex,y,R).xRy" ist unanalysierbar. I 128 Satz/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: Das wichtigste, was über diese Sätze gesagt werden kann sind freilich ihre Wahrheitsbedingungen (WB). Wann sind sie wahr? 3.1432: Der Satz "aRb" sei dann wahr, wenn die Beziehung in der Welt, die dem "R" entspricht, ...wenn der Komplex übereinstimmt mit der Konfiguration der Gegenstände die von diesen drei sprachlichen Entitäten dargestellt (benannt) wird. >Abbildung/Sellars. Allgemeiner: 3.21: Der Konfiguration der einfachen Satzzeichen entspricht die Konfiguration der Gegenstände in der Sachlage." 4.024 Einen Satz verstehen heißt, wissen was der Fall ist, wenn er wahr ist. Hintikka: das gibt Anlass zu mehreren hochinteressanten Fragen: I 128/129 1. Wittgenstein verfügt über einen anderen Ausdruck für die Beziehung zwischen dem Elementarsatz den dem durch ihn dargestellten Sachverhalt. "Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit, der Satz ist ein Modell der Wirklichkeit, so wie wir sie uns denken." (4.01) >Abbildtheorie. "Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit, denn ich kenne die von ihm darstellte Sachlage, wenn ich den Satz verstehe." Hintikka: Die Bildbeziehung, die den Satz zu verstehen hilft (Elementarsatz) ist genau dieselbe wie die Beziehung, welche den Satz wahr macht. 2. Bild/Tractatus/Wittgenstein/Hintikka: die "Bilder" sind im Tractatus eigentlich nicht sonderlich bildhaft. Eher das, was die Mathematiker "isomorphe Darstellung" oder Abbildung nennen. Bild/Satz/Zeichen/Wittgenstein: "Offenbar ist, dass wir einen Satz wie "aRb" als Bild empfinden. Hier ist das Zeichen offenbar ein Gleichnis des Bezeichneten." >Zeichen, >Bezeichnen. Bild/Wittgenstein/Hintikka: es kann sein, dass die ganze Bildtheorie von Russells Principia Mathematica(1) angeregt worden ist. I 130 3. Es ist ersichtlich, dass die Isomorphiebedingung kaum Sinn hat, solange die Entitäten der verschieden logischen Typen - Individuen, Eigenschaften oder Beziehungen - in der Sprache nicht durch Ausdrücke desselben Typs dargestellt werden: Individuen durch Individuen, Relationen durch Relationen, usw. I 287 Bild/Satz/Realität/Wittgenstein/Hintikka: spät: der Satz ist nun nicht mehr ein Bild der Welt - sondern eine Vorschrift zur Herstellung von Bildern - auch keine Basis von eindeutigen Namensrelationen mehr. - Ein Sprachspiel verknüpft immer mehrere Ausdrücke mit der Welt. I 292 Tractatus: Die Bildrelation ist vorgängig. - Später: erst aus Sprachspielen heraus. I 294 Satz/Wittgenstein/Hintikka: für Sätze gibt es keine hinweisende Definition - statt dessen muss die Struktur artikuliert sein - dabei geht es nicht um eine Ähnlichkeit - der Satz ist ein Bild ohne Ähnlichkeit. - Dass er ein Bild von etwas ist, besteht in der Intention. I 298 WittgensteinVsTractatus: "Übereinstimmung mit der Form" war ein Irrtum. I 301 Zum Satz gehört alles, was zur Projektion gehört. Aber nicht das Projizierte. - ((s) Also auch die Vorschrift.) 1. Whitehead, A.N. and Russel, B. (1910). Principia Mathematica. Cambridge: Cambridge University Press. - - - II 44 Satz/Wittgenstein: Jeder Ausdruck, der sinnvoll negiert werden kann, ist ein Satz. II 232 Satz/Wittgenstein: Es gibt keinen allgemeinen Begriff des Satzes - sie haben nicht alle etwas gemeinsam. - Statt dessen Familienähnlichkeit. >Ähnlichkeit. - - - VI 117 Scheinsätze /Tractatus/Schulte: sind unsinnig, weil sie formale Begriffe wie "Gegenstand", "Satz" oder "Zahl" und andere nicht durch Variablen andeuten, sondern als "eigentliche" Begriffswörter zu gebrauchen beanspruchen. - (Freilich verwendet Wittgenstein sie dauernd, weil sie auch zu Einsichten verhelfen) - sie sind unsinnig, weil der formalen Begriff mit dem Gegenstand bereits gegeben ist - man kann nicht beides gleichzeitig einführen. - Bsp "1 ist eine Zahl" - (4.12721 ) IV 21 Satz/Tractatus/Wittgenstein: Im Satz ist der Sinn noch nicht enthalten - wohl die Form seines Sinnes - nicht aber dessen Inhalt. >Form, >Inhalt._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
W II L. Wittgenstein Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989 W III L. Wittgenstein Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984 W IV L. Wittgenstein Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960 Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 |